Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende, weshalb ich die Gelegenheit nutze, einmal meine persönlichen Highlights aus dem Apple-Kosmos zusammenzustellen. Hierbei sollen auch die Top Drei meiner persönlichen Enttäuschungen nicht unerwähnt bleiben.
Die Highlights
Apple Vision Pro
Nun, das ist keine wirkliche Überraschung, nicht wahr? Seit Juli ist Apples neueste Produktkategorie auch hierzulande erhältlich.
Technisch bin ich von der Apple Vision Pro über alle Maße beeindruckt. Es ist definitiv kein Produkt für einen Massenmarkt (ganz unabhängig vom Preis), aber dennoch ein wegweisendes Stück moderner Technologie, auf deren weitere Entwicklung ich sehr gespannt bin.
Das virtuelle Mac-Display ist mein Highlight der Apple Vision Pro. Im Zusammenspiel mit den virtuellen Umgebungen schaffe ich mir so eine fokussierte und ablenkungsfreie Arbeitsumgebung, in der ich versinken kann (bis der Akku schlappmacht).
Auch wenn es ein knappes halbes Jahr nach dem Launch in den USA gedauert hat, so bin ich – gerade als Apple Developer – sehr glücklich darüber, dass es die Apple Vision Pro in diesem Jahr auch zu uns geschafft hat.
iPad Pro M4
Ein weiteres beeindruckendes Stück Hardware ist das aktuelle iPad Pro mit M4-Chip. Über die Leistung des M4 verliere ich an dieser Stelle kein Wort. Dass der Chip vollkommen ausreicht, um das iPad mit der gegebenen Software schnell und flüßig im Griff zu haben, steht außer Frage (hier bleibt vielmehr das Problem, dass es zu wenige Apps gibt, die diese Power wirklich ausreizen, von Einschränkungen von iPadOS selbst ganz zu schweigen). Mit dem M4 ist das iPad Pro voraussichtlich für sehr lange Zeit allem gerüstet, was da Software-seitig in den nächsten Jahren noch so kommen mag.
Beeindruckender als den M4 finde ich die neue Bauweise des iPad Pro. Dass Apple es geschafft hat, trotz der Hardware-Power und der großartigen Displays das Gehäuse dermaßen zu verdünnen und das iPad Pro entsprechend leicht zu gestalten, beeindruckt mich auch heute noch jedes Mal, wenn ich das Gerät in Händen halte.
Ja, mit einem angehängten Magic Keyboard nimmt das iPad Pro natürlich wieder an Dicke und Gewicht zu. Aber trotzdem ist es eine Weiterentwicklung des iPad, die es endlich wieder einmal deutlich von den mobilsten Macs (sprich dem MacBook Air) abhebt.
Swift Testing
Ich habe in jüngster Zeit des Öfteren über Swift Testing geschrieben. Der Grund dafür ist simpel: Mir gefällt Apples neues Framework zur Umsetzung von Unit-Tests unwahrscheinlich gut!
Ich bin generell ein großer Fan von Apples jüngsten Framework-Entwicklungen, die allesamt Swift-fokussiert sind und sich die modernen Features der Programmiersprache zu eigen machen. Neben SwiftUI für die Gestaltung von User Interfaces und SwiftData zur persistenten Datenhaltung, gehört nun auch Swift Testing zu diesen Paketen dazu.
Da ist es nur umso bedauerlicher, dass die Unterstützung für UI-Tests (bisher) noch ausbleibt. Doch diesbezüglich hoffe ich auf 2025 und die nächste WWDC.
So weit, so schön. Jetzt widme ich mich noch den Top Drei der Dinge, die mich im Apple-Jahr 2024 eher enttäuscht zurückließen.
Die Enttäuschungen
Apple Intelligence
Die größte Enttäuschung bezüglich Apple Intelligence liegt schlicht und ergreifend darin, dass es sich bisher hierzulande und auf Deutsch nicht nutzen lässt. Ja, auf dem Mac lässt sich Apple Intelligence durch Ändern der Systemsprache nutzen, doch das ist zugegebenermaßen kein Weg, den ich gehen möchte. Zumal sich für mich der Nutzen von Apple Intelligence erst noch bewähren muss. Denn: Es haut mich nicht um.
Die bisher vorgestellten Features würde ich persönlich als nett bezeichnen, bezweifle aber, dass ich sie groß nutzen werde. Um Texte zu redigieren, gibt es heute bereits Tools. Und die Funktion, meine E-Mails umschreiben zu lassen, werde ich wohl kaum nutzen. Am ehesten sind noch die Bildbearbeitungs-Funktionen relevant, doch offen gesagt bin ich kein Fan solcher „Anpassungen“. Wenn in der Realität da im Hintergrund eben jemand durchs Bild lief, dann lief er halt durchs Bild; da mag ein Weg-Retuschieren nett sein, aber das ist sicherlich keine Funktion, bei der ich vor Begeisterung Freudensprünge mache.
Man liest es schon heraus: Ich bin noch sehr skeptisch, was den praktischen Mehrwert von Apple Intelligence betrifft. Gemessen an der aktuellen Intelligenz von Siri muss Apple hier wahrlich abliefern, um mich noch begeistern und abholen zu wollen.
AirPods Max
Die neuen AirPods Max sind da. In neuen Farben. Und mit USB-C. Das war’s.
Ich bin großer Fan der AirPods Max und in gewisser Weise dankbar, dass Apple nach all den Jahren, in denen es diese Over-Ear-Kopfhörer inzwischen gibt, mir keinerlei Anlass gibt, einen Neukauf zu tätigen. Doch etwas mehr hätte es beim ersten Update der AirPods Max schon sein dürfen. Insbesondere, da der Preis unverändert blieb (und damit unverändert hoch ausfällt).
Klar, die AirPods Max sind auch heute noch brillante Kopfhörer. Aber das diesjährige Update ließ mich doch recht enttäuscht zurück. Da wäre nach all den Jahren definitiv mehr drin gewesen.
visionOS 2
So begeistert ich von der Hardware der Apple Vision Pro bin, so enttäuschend fand ich das diesjährige Update auf Version 2 des Betriebssystems visionOS. Gut, manche Features wie das erweiterte virtuelle Mac Display stehen noch aus, während ich diese Zeilen schreibe (und ich bin mir sicher, dieses Update wird mein Highlight von visionOS 2!). Doch insgesamt hatte ich mir von der ersten großen neuen visionOS-Version mehr erhofft.
Dabei geht es mir weniger um die allgemeine Bedienung und die Funktionalität. Ich finde es eher so enttäuschend, dass noch immer manche von Apples hauseigenen Apps wie Bücher, Erinnerungen, Kalender oder Podcasts nicht in einer nativen Version für visionOS vorliegen; von Produktivitäts-Apps wie Pages und Numbers ganz zu schweigen.
Dass Dritt-Entwickler teils nur zögerlich native visionOS-Versionen ihrer Apps anbieten, kann ich gerade unter diesem Vorgehen, das Apple mit seinen eigenen Apps an den Tag legt, mehr als gut verstehen. Ich würde gerne sehen, wie Apple selbst mit ihren eigenen Apps das volle Potenzial der Apple Vision Pro ausschöpft. Dass sie dazu generell imstande sind, haben sie ja beispielsweise mit Apps wie Notizen, Keynote oder der Developer-App bewiesen. Nun wäre es noch schön, würde der Rest ebenfalls mit nachziehen.
Fazit
Trotz so mancher Enttäuschungen in diesem Jahr ist für mich persönlich Apple aktuell so stark aufgestellt wie noch nie. Das Tempo und die Qualität, in der sie ihre eigenen Chips entwickeln und in ihre Produkte verbauen, ist bemerkenswert. Gerade der Mac erlebt aktuell eine Hochzeit, die mich über alle Maße freut.
In diesem Sinne bin ich gespannt, was 2025 für uns bereithält. Und wie sich Apple Intelligence – wenn es planmäßig im Frühjahr tatsächlich nach Deutschland kommt – womöglich doch noch positiv auf meinen Alltag auswirkt.